Montag, 12. Juni 2017

Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Campingwoche

An Christi Himmelfahrt (engl. Ascension day) war nun auch hier ein Feiertag und somit keine Schule bzw. Workshops. Stattdessen ist das ganze Gelände in die Highlands gefahren, um dort eine große Wanderung auf einen Berg zu machen. Diese Aktivität ist in Schottland wohl sehr populär. Man steigt auf einen Berg, um die Wolken und den Himmel zu beobachten, da Jesus an diesem Tag ja zu Gott in den Himmel zurückgekehrt ist.

Als wäre es Schicksal gewesen, hat Schottland uns an diesem Tag den heißesten Tag des gesamten Jahres mit 30 Grad geboten. Auf der einen Seite natürlich super- den ganzen Tag in der prallen Sonne einen nicht zu unterschätzenden Berg hochzulaufen war im Endeffekt aber doch etwas kräftezehrend. Nach einer Weile hat sich die aus ca. 50 Personen bestehende Gruppe aufgeteilt und nur ein paar Leute sind wirklich auf den Gipfel gestiegen. Schweißgebadet sind wir oben angekommen und konnten dann jedoch zur Belohnung eine wunderbare Aussicht genießen.

Loch Aboyne, der Start der Wanderung

auf dem Gipfel des großen Berges angekommen



Vom Gipfel des hohen Berges ging es dann wieder runter, um die andere Hälfte zu treffen und anschließend auf einen weiteren kleinen Berg zu wandern. Dort haben wir im Schatten der wenigen Bäume ein schönes Picknick gehabt.


durch ein gelbes Meer von Stechginster: eine für Schottland
sehr typische Pflanze, die nach Kokosnuss riecht

Mittagessen im Schatten


Pausenfoto mit einer brasilianischen Freundin

Nach einer ersehnten Dusche haben wir zurück auf dem Gelände dann gemeinsam draußen zu Abend gegessen und sind müde ins Bett gefallen.

Am Montag darauf begann das Highlight des gesamten Jahres. Viele Hausgemeinschaften sind erneut in die Highlands gefahren, um dort für fünf Tage in der Wildnis ohne jeglichen Strom zu campen. Ein ganz schönes Abenteuer...

Mit rund 35 Leuten ist mein Haus, Witiko, zusammen mit einigen Bewohnern und Mitarbeitern eines Nachbargeländes nach Glen Tannar, einem wunderschönen Waldgebiet, in die Highlands aufgebrochen. Dort angekommen wurden für mehrere Stunden die Anhänger mit Campingausrüstung und Verpflegung ausgeräumt und anschließend alles aufgebaut. Letztendlich hatten wir dann ca. 15 Personenzelte sowie ein Haushalts-, Essens-, und Gemeinschaftszelt.

vor dem großen Aufbau





Die nächsten Tage haben wir vieles erlebt. Das viele Essen wurde über dem Feuer gekocht (gefühlt haben wir ununterbrochen gegessen), unser Trink-, Abwasch-, und Zahnputzwasser haben wir täglich aus dem Fluss geholt, der an unser Camp gegrenzt hat. Die restliche Zeit, die wir nicht mit essen und abwaschen verbracht haben, haben wir kleine Wanderungen gemacht, sind im (sehr kalten) Fluss schwimmen gegangen, haben viele Spiele wie Verstecken und Plumpssack gespielt und abends am Lagerfeuer Marshmallows und Stockbrot gemacht und dazu Lieder gesungen.

das Highlight der Kinder unserer Chefs war das Schlauchboot im Fluss



hier sind wir von den Felsen ins Wasser gesprungen

Zu unserem Glück ist der Chef von Witiko in jeder Hinsicht, was die Natur betrifft, talentiert. Und so haben wir uns eine eigene Sauna, geheizt durch heiße Steine, gebaut, eine eigene Seilbahn sowie eine Slackline gespannt und sogar unser Hühnchen unter der Erde (auch geheizt durch warme Steine) gebraten. Das war wirklich beeindruckend und hat total viel Spaß gemacht!

"The flying Fox": unsere selbst gebaute Seilbahn

Es war schön, dass wir so viele Kinder, Bewohner, Freiwillige und Mitarbeiter waren. So kam wirklich eine tolle Stimmung auf. Dennoch war es natürlich auch anstrengend für fünf Tage ununterbrochen zu arbeiten und selbst nachts ein Auge auf die Bewohner zu haben. Wir waren aber zum Glück gut abgestimmt und haben uns immer wieder abgewechselt, falls einer von uns mal etwas anderes zu tun haben wollte.
Tagsüber kamen uns dann auch Gruppen unserer Einrichtung besuchen, die nicht campen gegangen sind.

Das Wetter hat wirklich gut mitgespielt. Es hat nur einmal nachmittags kurz geregnet- in der Zeit haben wir dann einfach eine Mittagspause für alle angeordnet und haben uns für eine Stunde in unsere Zelte gelegt.
Leider sind wir dann aber doch schon am Donnerstagabend statt Freitag zurückgefahren, da die Wettervorhersage für Freitag wirklich miserabel war. Das ganze Camp abzubauen und alle Sachen in die Anhänger zu bringen, hat Stunden gedauert- und das im Regen zu tun wäre wirklich nicht schön gewesen. Außerdem hätte man dann zurück in der Einrichtung alle Zelte nochmal zum Trocknen aufbauen müssen. Letztendlich war es also schade, aber doch die bessere Entscheidung, schon am Donnerstagabend zurückzufahren.
Zudem hatten wir dann den ganzen Freitag Zeit, um alles in Ruhe auszuräumen und zu verstauen. Insgesamt waren es wirklich vier wunderbare Tage, die ich mir längst nicht so schön vorgestellt hatte!



In der darauffolgenden Woche haben wir für Pfingsten sowohl in der Schule als auch im Haus weiße Vögel als Symbol für den heiligen Geist gebastelt. Pfingstsonntag gab es dann einen großen gemeinsamen Brunch aller Häuser, bei dem wir dann anschließend auf dem Sportfeld eine Art Baseball gespielt haben.





Ansonsten ist der Sommer hier leider scheinbar schon wieder vorbei. Es regnet so gut wie jeden Tag, typisch Schottland also, werden wohl viele sagen. Ich hoffe dennoch, dass sich in meinen letzten fünf Wochen hier die Sonne noch einmal für längere Zeit blicken lässt.

Am Donnerstag kommt mein Freund mich dann noch einmal für ein verlängertes Wochenende besuchen, darauf freue ich mich schon wie verrückt. Im nächsten Eintrag berichte ich dann also von dem Wochenende, das wir in Edinburgh verbringen werden!

Ceep calm, Freya:-)

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