Sonntag, 22. Januar 2017

Zwischenseminar

Wie angekündigt, ist hier nun ein separater Eintrag zum Zwischenseminar!

Das Zwischenseminar ging vom 13. bis zum 15. Januar, ich habe also den Freitag frei bekommen und leider auch meine freien Tage am Wochenende verloren. Zusammen mit drei anderen Freiwilligen aus meiner Einrichtung und zwei weiteren aus einer Nachbareinrichtung ging es Freitag frühmorgens dann mit dem Zug Richtung England. Das Seminar sollte nämlich in einem Hostel in Waterhead,, Ambleside, stattfinden. Das liegt im Lakedistrict, einer Art Nationalpark im Norden Englands (bekannt für die Vielzahl traumhaft schöner Seen, daher der Name). Die Anreise für uns aus dem Norden Schottlands kommenden war also leider etwas nervig und lang, gleichzeitig war es aber auch wirklich die Möglichkeit, einmal komplett aus der gewohnten Umgebung rauszukommen und etwas anderes zu sehen.

Zugfahrt durch die verschneite Landschaft
Schottlands und Englands

Im Hostel angekommen, waren wir total von der Lage des Hostels beeindruckt. Direkt am Lake Windermere gelegen, umgeben von hohen mit Schnee bedeckten Bergen fanden wir das Hostel vor.

Unser Hostel in Waterhead, Ambleside

Ausblick aus unserem Zimmer
(man beachte die verschneiten Berggipfel im Hintergrund!)

Mit etwas Verspätung fing das Seminar dann am späten Nachmittag an. Insgesamt waren wir 27 Freiwillige, die ihre Einsatzstellen in Schottland und England haben, und zwei Angestellte, die das Seminar geleitet haben. Mindestens einen der beiden Seminarleiter kannten wir alle, da sie unsere pädagogische Begleitung und ersten Ansprechpartner der Organisation sind.
Einige der Freiwilligen kannte ich schon vom Vorbereitungsseminar, wir haben uns alle bemüht uns beim selben Zwischenseminar anzumelden, um uns wieder zu treffen. Gleichzeitig habe ich aber auch viele neue Freiwillige kennengelernt, was wirklich schön war.



Unser Programm für die drei Tage war verglichen mit dem Vorbereitungsseminar wirklich entspannt.
Am Freitag ging es darum, sich kennenzulernen, anzukommen und sich für den nächsten Tag vorzubereiten. Der Samstag stand nämlich ganz im Licht des Berichtens.

Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt und haben dann den ganzen Tag damit verbracht, uns gegenseitig über unsere Einsatzstelle, Arbeitsbereiche, Aufgaben und Herausforderungen zu berichten. Jeder hatte eine halbe Stunde Zeit, um von all diesen Aspekten zu erzählen und es war wirklich interessant und spannend zuzuhören. Es hat mich beeindruckt zu erfahren, wie das Leben in anderen Camphillcommunities abläuft und auch zu sehen wie groß die Unterschiede selbst von Haus zu Haus in meiner Einrichtung sind.
Neben den großen Unterschieden gab es bei allen von uns auch große Überschneidungen und Aspekte, die wir ähnlich erlebt und wahrgenommen haben. Auch war ich nicht die einzige, die über Probleme und Krisen berichtet hat. Das war interessant und gleichzeitig irgendwo auch beruhigend zu hören.

Abends haben wir uns dann darüber ausgetauscht, wie wir mit unseren Krisen, Problemen und Herausforderungen umgegangen sind und welche Methoden uns geholfen haben, um aus diesen herauszukommen und sie zu lösen und zu meistern. Auf dem Seminarplan wurde das als "battery refill Theorie" bezeichnet. Anschließend kam dann der Programmpunkt "battery refill Praxis", der dadurch umgesetzt wurde, dass wir alle gemeinsam in einen Pub im Ort gegangen sind. Ein wirklich schöner Tagesabschluss.

Der Ort Ambleside, der gefühlt nur aus
Hotels und B&B's besteht

Kirche von Ambleside

Am Sonntag, den letzten Tag, wollten wir eigentlich eine Wanderung auf einen Berg machen, um den Ausblick auf den See und die anderen Berge zu genießen- das hat das Wetter leider nicht zugelassen.
Stattdessen haben wir einen Spaziergang in einen Park am See gemacht. Auf dem Weg dahin sollten wir verschiedene Steine sammeln. Aus denen haben wir im Park dann gemeinsam kleine Türme gebaut und einen Stein dann in den See geworfen. Symbolisch stand das dafür, unsere Sorgen vor Ort zu lassen und den Ballast wegzuwerfen und loszuwerden.

Nach Feedback und guten Wünschen für unsere zweite Hälfte unseres Dienstes war das Seminar dann auch am Sonntagmittag schon wieder vorbei. Es war toll, einige Freiwillige vom Vorbereitungsseminar wiederzusehen und auch neue Freiwillige kennenzulernen. Der Plan, sich gegenseitig besuchen zu kommen, wurde gefestigt und wir sind alle guter Dinge, dass wir das auch umgesetzt bekommen.



Insgesamt hat mir das Zwischenseminar wirklich gut gefallen. Es war eine super Möglichkeit, einmal innezuhalten und zu sehen was man in dem letzten halben Jahr alles erlebt hat und auch, um sich bewusst zu werden, was man in dem nächsten halben Jahr noch sehen und erreichen möchte.
Sich am Samstag und auch generell in unseren vielen Pausen und freien Momenten mit den anderen Freiwilligen austauschen zu können, war wirklich toll. Zu sehen, dass wir alle ungefähr die gleichen Phasen durchlaufen und alle tolle, aber auch schwierige Momente erleben, hat mich echt nochmal gestärkt und mir deutlich gemacht, wie viel man in so kurzer Zeit erlebt und lernt.

Jetzt habe ich auch schon eine Mail mit der Aufforderung, einen Zwischenbericht zu verfassen, bekommen. Daran werde ich mich das nächste Wochenende dann setzen.
Es ist Wahnsinn, dass ich wirklich gerade die Halbzeit erreicht habe und die Hälfte meiner Zeit hier in Aberdeen schon vorbei ist.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten kann ich aber eine wirklich positive Bilanz ziehen und bin echt motiviert, das Beste aus den restlichen sechs Monaten rauszuholen. Und gleichzeitig geht es dann auch schon mit der Planung los, wie es mit mir weitergeht, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin. Das erste halbe Jahr wurde dafür genutzt, um hier anzukommen und sich einzuleben und da das nun geschafft ist, beschäftigt man sich schon wieder mit der Rückkehr. Wirklich verrückt!

Trotzdem werde ich die nächsten Monate hier natürlich genießen und das versuchen das Beste mitzunehmen. Ich freu mich drauf!

Ceep calm, Freya:-)



1 Kommentar:

  1. Hey Freya,
    Toll, wie Du uns über Deine Reportagen mit Wort und Bild teilhaben lässt an Deinen Erfahrungen in Schottland. Das ist echt spannend! Danke dafür, G&K, Papa

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