Sonntag, 16. April 2017

Hausurlaub in den Highlands

Die Osterferien haben hier in Schottland bereits Ende März begonnen. Am letzten Schultag gab es eine große Abschiedsfeier für ein älteres Ehepaar, das unsere Einrichtung nach vielen Jahren nun verlassen hat. Nach einigen Reden wurde ein riesiges Buffett eröffnet, dessen Highlight eine beeindruckende Torte war.

Verabschiedung in der Versammlungshalle des anderen Geländes

riesige Torten- und Muffinlandschaft
Am Montag hat mein Haus die Ferien mit einem gemütlichen Brunch eingeläutet.



Danach ging es für alle Bewohner und Mitarbeiter Witikos in den Urlaub! Meine Chefs haben eine große Lodge in dem beliebtesten Ort der Highlands (Badaguish, in der Nähe von Aviemore) gebucht, in der wir ganze fünf Tage verbracht haben.
Mit drei vollgepackten großen Autos ging es Montagmittag also Richtung Westen und am späten Nachmittag haben wir unser Quartier in den Highlands bezogen.



unsere Lodge mit Platz für uns 17 Personen

Esszimmer


einige von uns haben sich sogar in den kleinen Badeteich gewagt

Am Dienstag haben wir eine große und abenteuerliche Wanderung auf den höchsten Berg Schottlands gemacht. Das war wirklich anstrengend, die Aussicht auf dem schneebedeckten Gipfel war dann aber umso beeindruckender! Das letzte Stück sind wir mit einer Bergbahn gefahren, ein großes Highlight für einige Bewohner.

typischer schottischer Fichtenwald







Am Mittwoch sind wir zu einem wunderschönen nahegelegenen See (Loch Morlich) gefahren, um dort Kanu zu fahren. Leider war es sehr windig und damit zu gefährlich auf den großen See zu fahren. Stattdessen sind wir dann auf einen abgehenden Fluss ausgewichen, das hat dem Spaß aber keinen Abbruch getan! Das Panorama der mit schneebedeckten Berge war wirklich beeindruckend...




Donnerstag ging es für uns dann in einen kleinen Freizeitpark. Dort sind wir erst auf Eichhörnchenentdeckungstour gegangen, auf der wir viele kleine Schätze gefunden haben. Anschließend durften natürlich auch die Achterbahnen, Wasserrutschen, Kletterparks und das Schmetterlinghaus nicht fehlen.




Insgesamt hat mir die Woche wirklich gut gefallen. Wir sind als Hausgemeinschaft noch enger zusammengewachsen und haben tolle Ausflüge gemacht. Abends wurde zusammen gekocht und ein Film geguckt und nachdem die Bewohner in ihren Betten lagen, haben wir Freiwilligen oft Karten gespielt und die Abende schön ausklingen lassen.
Gleichzeitig war es aber auch wirklich anstrengend, da es in dieser Woche keinen Dienstplan gab. Das hieß, dass man umso besser aufeinander achten musste und leider auch, dass wir täglich 13 Stunden ohne eine einzige Pause gearbeitet haben. Am Ende der Woche hat man das wirklich an unserer Müdigkeit gemerkt.

Dennoch war es eine großartige Woche und es ist nicht selbstverständlich, dass unsere Hauskoordinatoren so einen Aufwand betreiben und eine Woche Urlaub auf die Bühne stellen. Witiko war wirklich eines der wenigen Häuser, das weggefahren ist, und so tolle fünf Tage erlebt hat. Danke dafür!

In einem gesonderten Eintrag berichte ich dann von der zweiten Ferienwoche, in der ich Urlaub hatte und mit meinem Besuch aus der Heimat Schottland weiter erkundet habe.

Ceep calm, Freya :-)

Samstag, 1. April 2017

Geburtstag am Red-Nose-Day mit deutschem Besuch

Ehe ich mich versehen habe, ist seit dem letzten Eintrag schon mehr als ein Monat vergangen... Und damit einhergehend natürlich auch vieles passiert, über das ich berichten kann!

Wie im letzten Bericht erwähnt, habe ich erneut deutschen Besuch aus der Heimat bekommen, dieses mal allerdings von drei Freunden aus der Schule (da ist uns dann auch aufgefallen, dass unsere Abiturprüfungen nun auch schon ein ganzes Jahr zurück liegen, wo ist denn nur die Zeit geblieben?!).
Die drei haben eine Schottlandreise gemacht und auch mehrere Zwischenstopps bei mir gemacht, was mich natürlich gerade über meinen Geburtstag mehr als gefreut hat.

Am Samstag, den 18.03., habe ich sie abends vom Flughafen abgeholt und dann ging es auch direkt in meine Einrichtung, sie waren nämlich in dem Gästezimmer des Geländes untergebracht. Sonntag habe ich ihnen dann bei Sonnenschein die Stadt gezeigt und irgendwie war der schöne Tag dann plötzlich auch schon schnell zu Ende. Montag musste ich dann wieder arbeiten und für die anderen ging es nach Inverness, in die Highlands und auf die Orkney Islands.

Narzissen gibt es in Schottland wie Sand am Meer,
selbst an den merkwürdigsten Orten



Regenbogen am Strand von Aberdeen



Am Freitag war dann der große Tag meines Geburtstags, den ich nun ja das zweite Jahr in Folge im Ausland verbringe, dieses mal allerdings das erste Mal ohne Familie! An Geschenken, Anrufen und Nachrichten aus der Heimat hat es aber nicht gemangelt, danke dafür nochmal an Euch alle!

eine Geburtstagsgirlande darf in der Pfeifferischen Tradition
natürlich selbst im Ausland nicht fehlen

der Stapel an Paketen und Briefen aus Deutschland
war auch wirklich nicht zu klein geraten


Als ich morgens um 6:40 Uhr in die Küche zum morgendlichen Meeting kam, stand bereits eine kleine Geburtstagskerze auf meinem Platz, allerdings hat mir vorerst keiner meiner Kollegen gratuliert oder mich begrüßt, was ich bis heute etwas komisch finde :D
Nach dem merkwürdigen Start am frühen Morgen kamen dann allerdings Glückwünsche von allen Seiten, selbst Menschen, mit denen ich noch nie gesprochen habe, wussten bescheid und haben mir gratuliert.



In der Schule haben die Kinder für mich gesungen und mir ein selbstgebasteltes Mobilé mit Geburtstagswünschen geschenkt und auch von der Lehrerin habe ich ein Geschenk bekommen. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet!

Ein weiterer besonderer Punkt an diesem Tag war, dass der "Red-Nose-Day" stattgefunden hat, der in Großbritannien sehr wichtig genommen und groß gefeiert wird. Zweck ist es, durch verschiedene Aktionen in Schulen auf Kinder in Not aufmerksam zu machen und Spenden für diese zu sammeln.
Die Camphill School Aberdeen hatte dieses Jahr das Motto "Dress up your wheels and roll" und so haben die Klassen Fahrräder, Schubkarren und Bollerwagen dekoriert. Nach einem Treffen auf meinem Gelände und einer Performance des Red-Nose-Day Songs sind wir dann alle gemeinsam auf unseren Gefährten am Fluss entlang zum anderen Gelände gerollt. Dort gab es dann lecker Kuchen und zu meiner Peinlichkeit hat irgendjemand ein weiteres Geburtstagslied angestimmt, das dann von allen versammelten Menschen der beiden Gelände fortgeführt wurde.



Zurück im Haus gab es mittags dann eine kleine große Geburtstagsfeier, denn wie es der Zufall wollte, habe ich am gleichen Tag Geburtstag wie meine Chefin. Die Bewohner haben fleißig Geburtstagskarten geschrieben und vom Haus habe ich eine wunderschöne original Tartan-Decke geschenkt bekommen (eine typisch schottisch karierte, in Edinburgh gewebte Decke). Ich habe mir nämlich etwas typisch schottisches gewünscht, das mich in vielen Jahren noch an diese Zeit erinnern wird - dieser Wunsch ist damit auf jeden Fall in Erfüllung gegangen!




Käsekuchen darf am Geburtstag bei mir
natürlich nicht fehlen
-auf schottische Weise auch super lecker!

Nach meinem frühen Feierabend habe ich dann meine deutschen Freunde wieder in Empfang genommen und wir haben ein schön simples Geburtstagsessen gekocht.
Spätabends hatte ich dann all meine anderen Camphillfreunde zu einer "Versammlung" im Partyraum eingeladen. Wenn man das Ganze nämlich "Party" nennt, muss man hunderte Auflagen erfüllen, Protokolle unterschreiben und für alles, was an diesem Abend passiert, gerade stehen. Auf diese Verantwortung und den Papierkram hatte ich keine Lust, weswegen es bis zuletzt stressig und unklar war, wie und ob ich meinen Geburtstag abends mit Freunden feiere.
Letztendlich hat dann aber alles funktioniert und zu meinem Erstaunen (sowohl positiv als auch negativ) sind viel mehr Leute als gedacht gekommen, um mit mir zu feiern (selbst Menschen, die ich zuvor noch nie gesehen habe, sehr interessant...).
Wir hatten einen super Abend und insgesamt hätte ich mir meinen Geburtstag hier wirklich nicht besser vorstellen können. Also danke noch ein mal an alle, die an mich gedacht haben, mit mir gefeiert haben und vor allem an die drei deutschen Freunde, die ausgerechnet an meinem Geburtstag bei mir in Schottland waren!

vor dem Aufräumen und Putzen im Partyraum am nächsten
Morgen konnte ich mich natürlich leider nicht drücken


Das Wetter an meinem Geburtstag war mehr als perfekt und das sollte sich auch am Wochenende nicht ändern (letztendlich waren es die wärmsten und sonnigen Tage des Jahres, welch ein Glück!). Daher konnte ich meinen Freunden ein wunderschönes Dunnottarcastle präsentieren, auf dessen Gelände und Umgebung wir uns den ganzen Samstag aufgehalten haben, einfach weil es durch das Wetter so unglaublich schön war.







Abends wurde ich von meinen Freunden dann noch lecker zum Essen eingeladen und so war sowohl mein Geburtstag als auch ihre Reise perfekt abgeschlossen.


Gestern war dann auch der letzte Schultag des Springterms und jetzt haben wir zwei Wochen Ferien. Montag fährt mein ganzes Haus für fünf Tage in eine Lodge in den Highlands. Das wird bestimmt aufregend und super schön. In der zweiten Woche habe ich dann Urlaub und kann erneut Besuch aus Deutschland empfangen, darauf freue ich mich auch jetzt schon wie verrückt.

Bis dahin, ceep calm, Freya:-)