Freitag, 22. Juli 2016

Vorbereitungsseminar

Wie schnell die Zeit vergehen kann merkt man, wenn man Meilensteine überwindet- das ist mir in den vergangenen Wochen bewusst geworden!

Nach Schottland zu gehen stand für mich zwar schon lange ganz oben auf meiner Wunschliste, doch um diesen Schritt gehen zu können, würde ich erst einmal einige andere Aktionen bewältigen müssen. Also habe ich meine Vorhaben immer nur bis zu einem bestimmten Ereignis geplant: Abiturprüfungen, Abiball, Festivals, Reise mit Freunden nach Amsterdam,..
Und plötzlich waren all diese Punkte abgehakt und somit stand auf einmal der Startschuss für den nächsten Lebensabschnitt an: Mein Vorbereitungsseminar der deutschen Organisation, die mich nach Schottland entsendet.

Zugegeben bin ich mit einer sehr skeptischen Einstellung nach Frankfurt, wo das Seminar stattgefunden hat, gereist. Ganze 10 Tage sollte ich dort verbringen und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie diese gefühlte Ewigkeit mit Programm gefüllt werden sollte.
Dazu kam, dass ich zuvor noch nie mit Anthroposophen in Kontakt getreten bin- ich war also auch sehr skeptisch was die anderen Teilnehmer des Seminars betraf. Diese Skepsis konnte ich zum Glück jedoch schnell über Bord werfen, ich habe mich mit allen 25 Teilnehmern auf Anhieb gut verstanden, das war schon mal die halbe Miete! Und glücklicherweise war die Mehrheit bezogen auf die Waldorfpädagogik ebenso unerfahren wie ich...

Unterkunft "Der Hof"

Im Hinblick auf den Seminarleiter und zwei andere Assistentinnen war meine Skepsis jedoch nicht unbegründet, vor allem der Seminarleiter erfüllte vollkommen das Klischee eines Anthroposophen (das schließt nicht aus, dass er super nett war!)- und dementsprechend war auch das Programm, das in den 10 Tagen abgearbeitet wurde:

Gleich zu Beginn sollten wir Teilnehmer beispielsweise eine ganze Stunde durch unseren Seminarraum (,der sich auf einem anthroposophischen Bauernhof befand) laufen und den Raum und die Umgebung auf uns wirken lassen.
Die grundsätzliche Frage, die das Seminar prägte war:
"Was macht das mit mir?"
Wir sollten also stets auf unser Gefühl hören und in uns hinein horchen.

Seminarraum mit Mitte und Tonarbeiten

Ich habe neben sehr hilfreichen Einheiten von anderen Dozenten, die uns in dieser Zeit besuchten, also vor allem gelernt, auf meine innere Mitte zu achten, nicht gleich alles zu verurteilen, sondern eben erst zu "gucken, was dieses und jenes mit mir macht". Gefühle und Emotionen spielten dabei also eine große Rolle, ebenso wie körperliche Übungen, die oft ins tänzerische gingen (der Seminarleiter hat Ausbildungen in Bereichen des Tanzes und der Clownerie gemacht...)- es war nicht immer einfach, sich den Aufgaben anzunehmen und zu öffnen, doch als gut funktionierende Teilnehmergruppe haben wir alles super gemeistert.

Insgesamt waren die 10 Tage gut mit Programm gefüllt. Ich denke zwar, dass mich die theoretischen Einheiten mehr vorbereitet haben als die praktischen, aber dennoch waren alle Waldorfspiele und körperlichen Übungen eine gute Einführung, um einen Einblick in die Anthroposophie zu bekommen- immerhin habe ich mir eine anthroposophische Organisation ausgesucht und auch die Schule, in der ich in Schottland leben und arbeiten werde, gehört dem an.

Seminarplan

Außerdem bin ich super glücklich, schon jetzt fünf andere Freiwillige zu kennen, die mit mir in die Einrichtung gehen werden, das erleichtert sicherlich den Einstieg!

Lagerfeuer am Abschlussabend

Der nächste Post auf diesem Blog folgt dann schon aus Schottland, der Flug geht am 29.07. und mein erster Tag in der Einrichtung wird am 03.08. sein.

Bis dahin euch allen eine gute Zeit! Ceep calm, Freya:-)